Stele 23 - Neues Industriegelände KERAMAG (Twyford)

Stele 23

TWYFORD, „KERAMAG“, KERAMISCHE WERKE AG


1903 Thomas W. Twyford gründet die Feuertonfabrik in Ratingen

1914 Zwangsliquidation durch den Ersten Weltkrieg

1917 Gründung der Keramischen Werke AG 

1918 erhält die Firma den Namen Keramag, Keramische Werke AG. 

1950 wird das Ratinger Werk modernisiert

Nach dem Zweiten Weltkrieg Marktführer für Sanitärtechnik in Deutschland

1983 Schließung des Werks in Ratingen

Heute ist die Keramag Teil der finnischen Sanitec-Gruppe

 

 

Im Jahr 1903 gründete der englische Steingutfabrikant Thomas William Twyford aus Hanley die Twyford-Werke in Ratingen. Er erkannte die Marktlücke für sanitärkeramische Güter in Deutschland. Um die hohen Einfuhrzölle zu sparen, entschied er sich für den Neubau einer Feuertonfabrik an der Sandstraße. Die neuen Arbeiter wurden von englischen Vorarbeitern angelernt. Man wählte Ratingen wegen seiner günstigen Verkehrslage zum Ruhrgebiet und wegen der unmittelbaren Nähe zur Rheinischen Bahn, der Ratinger Westbahn.

1905 wird der Betrieb mit zwei Brennöfen aufgenommen, die bis 1914 auf 30 anstieg und die Zahl der Beschäftigten des Unternehmens erhöhte sich auf etwa 550.

Neben zwei weiteren Werken in Wesel und Flörsheim wurden die Twyford-Werke bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 zwangsliquidiert. Am 9. März 1917 wurden die keramischen Werke, Aktiengesellschaft, in Meiningen gegründet, die diese drei Werke übernahmen. Die Hauptverwaltung der Gesellschaft blieb zunächst in Meiningen.

Im Jahr 1921 wurde sie nach Bonn am Rhein und Anfang 1945 nach Ratingen verlegt. Am 19.6.1918 erhielt die Firma den heute bekannten Namen KERAMAG, Keramische Werke, Aktiengesellschaft.

In der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg fertigte das Werk sanitär-keramische Einrichtungsgegenstände aus Feuerton wie Badewannen, Brausewannen, Fußwannen, Waschtische, Spültische, Spülsteine und Spülkästen.1933 werden erstmalig Bauplatten aus Feuerton hergestellt. 1938 erfolgte die Fabrikation von „KERAVIT“ Sanitär-Porzellan. 

Obwohl der Zweite Weltkrieg Einschränkungen in der Erzeugung brachte, gelang es doch den Betrieb aufrechtzuerhalten. 1946 hat das Werk 230 und 1960 wieder 450 Beschäftigte.

1950 wird das Ratinger Werk modernisiert, umgebaut und erweitert. Es entstanden neue, großräumige und freundliche Hallen.1.000 Tonnen Ton wurden durchschnittlich in Ratingen pro Monat verarbeitet. Zeitweilig hatte die Keramag einen westdeutschen Marktanteil von rund 50 % und der Ausfuhranteil lag bei etwa 12 bis 15 %.

1983 erfolgt die Schließung des Werkes in Ratingen, produziert wird noch in Wesel und Haldersleben. Die alten Produktionsstätten wurden abgerissen. 

Heute gehört das Unternehmen zur finnischen Sanitec Group, dem führenden Badezimmer-Ausstatter in Europa, bei dem ca. 8.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.


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